Republik der Genialen

Franz-Josef Kubelick (oder Kubrik?) verdanke ich den folgenden Link, der nicht nur zu einer lustigen Geschichte führt, sondern mich an eine andere lustige Sache erinnert hat. Vor einiger Zeit las ich den erstaunlichen und vielleicht auch nicht ganz ernstzunehmenden Vorschlag über die Bildung einer "Republik der Genialen". Die Absurdität dieses Gedankens erkennt man sofort, wenn man bedenkt, daß Genialität nicht (bzw. nicht direkt) vererbar ist. Die genialen aber unglücklichen Bürger dieser Republik müßten in fast allen Fällen ihre Sprößlinge abgeben, einschläfern lassen oder sonstwie entsorgen, sobald ihre Nichtgenialität festgestellt wird, und sich dafür zertifizierte hochbegabte Kinder besorgen.
Unabhängig von allen Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung zeigt dieser Vorschlag noch etwas. Genies, bzw. Menschen, die sich für solche halten, muß man in erster Linie vor sich selbst schützen. Und das allein spricht gegen die eigene Republik.
kubelick - 31. Mär, 20:52

erstmal danke für die augenblickliche umtaufe. mister stormy droht zwar mit zuneigunsentzug, doch ich überlasse es jedem selbst. man ist, was man genannt wird. (label follows function)

wissen sie, was ich vermute:
ich orakele, dass in der genie-republik oder bei begabten kongressen und des gleichen, die verifizierte und selbsternannte genies sich untereinander auch nicht besser verstehen als redeteten sie mit, ah, zum beispiel mit einer pampelmuse. kommunikation, also die vermittlung von inhalten vom sender und empfänger hat nur teilweise mit interlligenz zu tun, oder genialität. obschon, ideen, welche für uns esel nicht zu begreifen sind, müssen gären, bis auch wir, »kreative nullgruken« (quelle: mister bazi) oder beschränkte obstgemüse, vom baum fallen und so weit sind.

die grauenhafte ausmahlung der republik ist ja sehr an eugenie angelehnt. oder so.
getarrnt als »förderung«.

ausserdem, darf man die eitelkeit nicht ausser acht lassen: ein genie unter genies ist ein niemand. doch unter nullgurken ist er die königskrabbe. das schmeichelt.

dass armer billy, sich unterhose über den kopf zieht um sich mit hoden zu solidarisieren, ist höchst kreativ und fortschrittlich. doch wir dürfen nicht vergessen, dass für ein vater ist sein sohn, egal was er vollbringt, immer stets die reinkarnation einsteins oder herakles.

sepp von kryptik

fely - 31. Mär, 21:26

Obwohl Sie sich auf einmal "von Kryptik" nennen, verstehe ich Sie sehr gut, Mister Kubelick. Ich vermute daher, daß mindestens einer von uns beiden genial ist. (Oder sind wir beide bloß kreative Gurken? Opa Edi gebührt übrigens wegen dieser Wortkreation meine volle Anerkennung.)
In einem Punkt gehen unsere Meinungen jedoch weit auseinender: ich interpretiere "label follows function" genau andersherum.
dieJulia - 31. Mär, 23:07

"Zuviele Häuptlinge und kane (= keine) Indianer - trotz Propaganda" (© Falco, Gott (?) hab ihn selig) is' auch nicht lustig, soweit meine Zusammenfassung.

fely - 1. Apr, 09:09

Deine Zusammenfassung basiert auf dem gesunden Menschenverstand. Der ist in der heutigen Zeit jedoch zu einem Luxusgut geworden, da äußerst rar.
kubelick - 1. Apr, 00:07

darüber haben sich schon hellerere köpfe als meine, gedanken gemacht und sich ebenfalls gestritten.
meineserhachtens ist die funktions einer sache ihr bestimmende attribut. ein sitzmöbel (wenn sie verzeihen, diesen althergebrachten beispiel) ist worauf ich mich setze. in diesem moment wird seine essenz durch seine funktion bestimmt. stehe ich auf und stelle eine tasse darauf wird es zum abstellmöbel. sie können kontern und sagen:
sie, herr von kryptik (so hies ich schon immer, im übrigen), bei amorphen dingen, die ihre funktion also attributen, nichts konstantes festzustellen ist, ist es ein unding.
die frage ist viel mehr eine andere:
was war es bevor ich es wahrnahm und seine essenz und funktion definiert habe?

wahrscheinlich so ein glühwürmchenartige gelatinöses fischli in der urbouillabaise.

fely - 1. Apr, 09:17

Zitat:
"die frage ist viel mehr eine andere:
was war es bevor ich es wahrnahm und seine essenz und funktion definiert habe?"

Gegenfrage:
Gab es das Es überhaupt, bevor ich es wahrgenommen habe?
So sind wir - wie es sich für Genies wie uns gehört - bei der Grundsatzfrage der Philosophie gelandet. Ich werde mir die Antwort darauf heute verkneifen, um die Leserschaft nicht zu überfordern. (Kommt aber bald. Vielleicht noch früher.)
neo-bazi - 1. Apr, 07:53

Ich halte mich da raus, das ist mir alles zu transparent kryptisch.

fely - 1. Apr, 09:17

Feigling.
kubelick - 1. Apr, 12:55

der baum

ja, ja. ob der gefallener baum ein geräusch macht, wenn keiner da ist um es zu hören. oder. ist es trotz dem kunst, wenn ich in der badewanne singe, und keiner hört mich. (kunst, ihre voraussetzung ist die interaktion, die erläuchten des betrachters.)
ich meine ja. die dinger besitzten eine inherente essenz. die betrachtung oder das wahrnehmen birgt nicht nur dessen erkennen sondern auch dessen metamorphose. ich denke, durch interaktion verändern sich der betrachter als auch das betrachtende. dieses phänomen bedingt nicht, dass die wahre essenz (essenzielle wahrheit) nur in der ausklammerung der welt stattfinden kann. oder doch?

das ist aber schon sehr abgeschwiffen von den genies, nicht wahr?

fely - 1. Apr, 22:53

Würde ich in der Badewanne singen, was ich definitiv nicht tue, dann wäre das für mich auch dann keine Kunst, wenn die Badewanne mitten auf dem Marktplatz stünde und ich Tausend Zuhörer hätte.
Die Frage nach der essentiellen Wahrheit möchte ich lieber nicht beantworten, Mister Kubelick. Meine wahre Essenz in philosophischen Fragen ist nämlich äußerst dilettantisch.
Verde - 1. Apr, 19:43

Hallo Fely !

.....bite schau doch mal auf meinen blog und sag mir deine Meinung zum aktuellen Beitrag.

beste Grüße

wenzel

fely - 1. Apr, 23:08

Auftrag ausgeführt!
Verde - 2. Apr, 13:51

Danke, nicht für das Ausführens des Autrags, sondern für deine Meinung !

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