Kerwe
Da war diesmal nicht viel los. Zwei Wagen mit Süßigkeiten, ein Schießstand, ein Stand, wo man mit dem Kescher Plastikfische (10 Fische 3 €, 20 Fische 5€, jeder Fisch gewinnt!) aus einem Bassin rausholen konnte, eine Reitschule* mit Plastikpferden, eine Bahn mit Boxautos** und zwei Wagen der Fa. Wüst Getränkehandel GmbH , wo der ASV Würstchen und Getränke verkaufte.
Früher, vor paar Jahrzehnten, war der Kerweplatz viel größer, die Holzpferde waren handbemalt, und in der nahegelegenen Turnhalle wurde abends getanzt. Das mit dem Tanzen war damals besonders lustig, da die meisten Männer die vier Kerwetage im gründlichen Dauersuff verbrachten.
Heute betrinken sich eher die jungen Leute, Mädchen vor allem. Lauter junge Mädchen saßen auf der Bande der Autoscooter-Bahn, rauchten und tranken irgendwas aus blauen oder durchsichtigen kleinen Flaschen. Wenn sie mal aufstanden, torkelten und kicherten sie dabei vergnügt.
Wir näherten uns der Getränkebude.
-Was willst Du trinken?
-Ein Radler.
Zwei junge Männer bedienten am Tresen. Derjenige, der mich nach meinem Wunsch fragte, schwankte leicht aber merklich. Seine Augen waren glasig.
-Einen Schoppen Bier und ein Radler, bitte.
-Das macht… ähm… achtsiebzig, mit Pfand. Er fing gleich an, das Bier zu zapfen. Sein Kollege leerte eine halbe Flasche Zitronenlimonade in einen der Bierkrüge. Er schwankte auch.
-Was wollt Ihr trinken, Nora?
-Ein Bier und ein Glas Sekt. Ich bin eine Dame.
-Noch'n Schoppen Bier und ein Glas Sekt.
-Jetzt wird's kompliziert. Das macht dann zusammen… mit Pfand… elfsechzig.
Ich zahlte. Wir setzen uns, tranken, schauten uns um und begrüßten den einen oder anderen der Anwesenden.
Unsere Nachbarin Martina ließ, als sie uns sah, ihre Begleitung stehen und kam rüber zu uns. Sie drängte sich zwischen Nora und mich und redete auf Vera ein, die mir gegenüber saß. Es ging um ihre Mutter - Pflegefall -, um Ärzte, Versicherungen, Pflegedienste und Arzneiwirkstoffe.
Ich trank mein Bier langsam aus und machte Nora mit dem leeren Glas hinter Martinas Rücken ein unmißverständliches Zeichen.
-Die nächste Runde geht auf mich. Was wollt Ihr haben? Martina wollte nichts, Vera einen Schoppen neuen Wein, Bernd und ich blieben beim Bier. Nora verschwand mit den leeren Gläsern und kam etwas später mit dem Bier zurück. Martina redete immer noch. Nora holte im zweiten Anlauf den Wein und für sich selbst ein Glas Orangensaft.
-Das kann doch so nicht stimmen. Für den Pfand habe ich die Getränke gekriegt und noch einssechzig zurück. Dann sagte er, Pfand müßte ich keinen zahlen, ich hätte ja die anderen Gläser zurückgebracht. Kann das angehen?
-Der ASV macht auf diese Weise garantiert Pleite.
-Was heißt überhaupt ASV?
-Keine Ahnung. Vielleicht Amateursportverein?
-Jawohl. Profis sind sie bestimmt nicht. Ich prostete Bernd grinsend zu.
Wir überzeugten uns alle, daß Vera Recht hatte und der neue Wein scheußlich schmeckte, während das Bier nach wie vor in Ordnung war. Martina sprach noch schnell 20-30 Sätze aus und verschwand. Wir tranken, quatschten noch ein bißchen und fingen dann langsam an zu frösteln. Daraufhin beschlossen wir zu gehen.
Ich brachte die leeren Gläser zurück und kassierte noch 6 € Pfand.
* Karussell
** Autoscooter
Früher, vor paar Jahrzehnten, war der Kerweplatz viel größer, die Holzpferde waren handbemalt, und in der nahegelegenen Turnhalle wurde abends getanzt. Das mit dem Tanzen war damals besonders lustig, da die meisten Männer die vier Kerwetage im gründlichen Dauersuff verbrachten.
Heute betrinken sich eher die jungen Leute, Mädchen vor allem. Lauter junge Mädchen saßen auf der Bande der Autoscooter-Bahn, rauchten und tranken irgendwas aus blauen oder durchsichtigen kleinen Flaschen. Wenn sie mal aufstanden, torkelten und kicherten sie dabei vergnügt.
Wir näherten uns der Getränkebude.
-Was willst Du trinken?
-Ein Radler.
Zwei junge Männer bedienten am Tresen. Derjenige, der mich nach meinem Wunsch fragte, schwankte leicht aber merklich. Seine Augen waren glasig.
-Einen Schoppen Bier und ein Radler, bitte.
-Das macht… ähm… achtsiebzig, mit Pfand. Er fing gleich an, das Bier zu zapfen. Sein Kollege leerte eine halbe Flasche Zitronenlimonade in einen der Bierkrüge. Er schwankte auch.
-Was wollt Ihr trinken, Nora?
-Ein Bier und ein Glas Sekt. Ich bin eine Dame.
-Noch'n Schoppen Bier und ein Glas Sekt.
-Jetzt wird's kompliziert. Das macht dann zusammen… mit Pfand… elfsechzig.
Ich zahlte. Wir setzen uns, tranken, schauten uns um und begrüßten den einen oder anderen der Anwesenden.
Unsere Nachbarin Martina ließ, als sie uns sah, ihre Begleitung stehen und kam rüber zu uns. Sie drängte sich zwischen Nora und mich und redete auf Vera ein, die mir gegenüber saß. Es ging um ihre Mutter - Pflegefall -, um Ärzte, Versicherungen, Pflegedienste und Arzneiwirkstoffe.
Ich trank mein Bier langsam aus und machte Nora mit dem leeren Glas hinter Martinas Rücken ein unmißverständliches Zeichen.
-Die nächste Runde geht auf mich. Was wollt Ihr haben? Martina wollte nichts, Vera einen Schoppen neuen Wein, Bernd und ich blieben beim Bier. Nora verschwand mit den leeren Gläsern und kam etwas später mit dem Bier zurück. Martina redete immer noch. Nora holte im zweiten Anlauf den Wein und für sich selbst ein Glas Orangensaft.
-Das kann doch so nicht stimmen. Für den Pfand habe ich die Getränke gekriegt und noch einssechzig zurück. Dann sagte er, Pfand müßte ich keinen zahlen, ich hätte ja die anderen Gläser zurückgebracht. Kann das angehen?
-Der ASV macht auf diese Weise garantiert Pleite.
-Was heißt überhaupt ASV?
-Keine Ahnung. Vielleicht Amateursportverein?
-Jawohl. Profis sind sie bestimmt nicht. Ich prostete Bernd grinsend zu.
Wir überzeugten uns alle, daß Vera Recht hatte und der neue Wein scheußlich schmeckte, während das Bier nach wie vor in Ordnung war. Martina sprach noch schnell 20-30 Sätze aus und verschwand. Wir tranken, quatschten noch ein bißchen und fingen dann langsam an zu frösteln. Daraufhin beschlossen wir zu gehen.
Ich brachte die leeren Gläser zurück und kassierte noch 6 € Pfand.
* Karussell
** Autoscooter
fely - 11. Sep, 08:49